Musical Linie 1
Musik
Der Vorverkauf für unser diesjähriges Musical hat begonnen! Karten sind im Hexenbuchladen und im Sekretariat der PSI erhältlich.
Mit viel Eifer und Engagement bereitet sich unser Musical-Ensemble unter der Leitung von Harald Hess, Klaus-Gunther Wesseling, Katja Meßwarb und Martin Pörschmann auf das Musical “Linie 1” vor, welches am 25., 27. und 28. Juni 2025 in der Stadthalle Idstein aufgeführt wird.
Die Story
Erster Akt
Um 6.14 an einem sonnigen Morgen kommt das Mädchen (erst am Schluss erfährt man, dass sie Natalie heißt) am Berliner Bahnhof Zoo an. Die Station ist etwas heruntergekommen, und schon wird sie von einem Penner um eine Mark angebettelt. Lola, die wahrscheinlich einem halbseidenen Gewerbe nachgeht, verbreitet schlechte Laune, und hinter der Litfasssäule lugt der Junge hervor. Noch mieser ist die Lady drauf. Sie hat es mit Immobilien zu Geld gebracht, und dennoch scheint ihr Reichtum ziemlich sinnleer zu sein.
Was sie denn in Berlin mache und wohin sie hin wolle, wird das Mädchen gefragt. Ihren Freund suche sie, Johnny, aber der hat sie wohl verladen, wie sie von Uli und Krischi lernen muss, denn in ganz Berlin gibt es keine Andersenstraße.
So irrt sie nun umher, wird herumgeschubst, und immer wieder um eine Mark angesprochen. Bei ihrer ersten Fahrt mit der U-Bahnlinie 1 stößt das Mädchen auf Fassungslosigkeit, als sie über die die oberirdisch verlaufende Strecke staunt.
Auf einem Bahnsteig trifft das Mädchen auf Bambi. Zu ihnen gesellen sich Kleister und Lumpi. Es geht um die große dicke fette Liebe, und Drogen scheinen auch im Spiel zu sein.
Bei der nächsten Fahrt mit der Linie 1 begegnet das Mädchen den seltsamsten mitfahrenden oder zusteigenden Typen: einem ewig gestrigen Alten mit rassistischen Vorurteilen, zwei alten Damen, die sich genüsslich über medizinisch Unappetitliches unterhalten, Ausländern und Inländern, rotzfrechen Schulschwänzerinnen, gereizten Ausflüglern, und wieder taucht der Junge auf. Dann steigt Maria zu, die es nicht leicht im Leben hat. Mit dem Mädchen kann Maria über Liebe und Enttäuschung offen sprechen.
Unterbrochen werden sie von den Fahrkartenkontrolleuren, und jetzt wird es spannend, wer einen Fahrschein hat und wer schwarz fährt. Ein Verwirrter steigt zu, und auch Horst, der Anmacher.
Am Kiosk von Buletten-Trude setzen sich zwei Musiker hin, und Trude verköstigt das Mädchen. Bambi kommt mit der Nachricht, dass sie Johnny auftreiben werde. Von hinten schleicht sich Mondo mit K.O.-Tropfen an das Mädchen. Auch Hermann, ein verarmter aber lebensfroher Rentner, und Chantal, gewesene Tänzerin, kommen an den Kiosk, und auch die Lady mit ihrem Referenten gesellen sich dazu, denn nichts geht über eine Currywurst, von der der Referent allerdings nichts hält.
Und jetzt füllt sich der Bahnhof mit einer Touristengruppe nach der anderen, denen eine Fahrt nach Kreuzberg in den höchsten Tönen angepriesen wird.
Zweiter Akt
Das Mädchen schläft auf einer Bank. Man hört ihren Alptraum, ein Stimmengewirr von Satzfetzen, die seit ihrer Ankunft hängengeblieben sind. Jäh wird sie von vier schrillen Witwen aufgeschreckt, die sich über sie und eine Mitreisende echauffieren. Kaum sind sie ausgestiegen, da steigen Er und Sie zu, Angestellte, die sich nach Jahren wiedersehen und eigentlich doch nichts zu sagen haben. Ein junger Mann mit Kopfhörern kommt dazu, fragt brüllend, ob jemand die Blonde von heute morgen gesehen habe.
Maria steigt ein, und plötzlich bemerkt das Mädchen, dass sie ihre Tasche verloren hat. Am Bahnhof Hallesches Tor treffen sich Maria, der lärmende junge Mann und Janice, die Sängerin wieder. Die nächste Strecke fahren Maria, das Mädchen und Janice, die eigentlich Bille heißt, zusammen. Ihre Unterhaltung wird immer wieder von grantigen Zwischenbemerkungen eines betrunkenen Arbeitslosen unterbrochen – da kreischen plötzlich die Bremsen und der Zug legt eine Vollbremsung hin.
Lumpi hat sich vor den Wagen geworfen. Kleister ist entsetzt, Maria wehrt sich gegen hohles Gerede. Das Mädchen jedenfalls ist erleichtert, dass sie den Jungen wiedersieht und nicht er es ist, der überfahren wurde.
Langsam kommen Mädchen und Junge sich näher, während der Zug immer noch steht, und auf der Nachbarbank giftet sich ein Ehepaar an. Ein Mann, der sich über alles aufregt, als der Zug wieder anfährt, beruhigt sich langsam wieder, nachdem er sich beinahe mit Bambi geschlagen hätte. Der Junge schlichtet, weil er etwas Wichtiges entdeckt hat – dass alle Menchen sich doch nur nach Nähe und Zuwendung sehnen. Mit neuem Mut fangen die Reisenden im Zug an zu tanzen.
Und wieder steigen die Kontrolleure zu, blitzen aber ab, denn man will sich freundlich verhalten und in netter Erinnerung behalten. Bambi hat in der Zwischenzeit das Wiedersehen von Mädchen und Johnny arrangiert, man will sich in einer Stunde am Bahnhof Zoo treffen.
Das Mädchen hat sich umgezogen, die Penner proben wieder und wieder ihre „Haste mal ne Mark“-Nummer ein, der Bahnsteig füllt sich mehr und mehr mit der schrillen Welt der Linie 1, als Johnny breitbeinig auftritt und das Mädchen zum Mitkommen auffordert. Doch sie weist ihn ab, ihm werden aber die Alimentezahlung. Dafür finden Junge und Mädchen zusammen. Am Schlesischen Tor werden sie wohnen, und Hermann und Maria versprechen für beide dazusein wie Josef und Maria.