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Erfolgreiche Historikerinnen

„Mehr als ein Dach über dem Kopf“

Pestalozzischülerinnen gewinnen Förderpreis beim Geschichtswettbewerb

„Fern von der Heimat: Wohnen, um zu arbeiten“, so lautete das Thema, das sich Lara Izmirli und Paulina Koops aus der 9a der Pestalozzischule Idstein für ihr Projekt gewählt hatten und mit dem sie am Montag im Hessischen Landtag einen Förderpreis beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gewannen.

Weggehen, um in einem völlig fremden Land zu arbeiten, dort zwar mit Leuten aus dem eigenen Land, aber letztlich auch völlig Fremden zusammenzuwohnen, das war die Ausgangslage vieler, damals so genannter Gastarbeiter in den 1960er Jahren. Welche Wohnräume gab es? Mit wem kam man in Kontakt? Welche Reste von Heimat konnte man in die Fremde mitnehmen, die nach und nach Heimat wurde, so sehr, dass man Familienmitglieder nachholte, hier Kinder und später Enkel bekam? Diese und ähnliche Fragen trieben die beiden Autorinnen an, sich mit der Wohn- und Lebenssituation ausländischer Arbeitskräfte in Rüsselsheim zu beschäftigen, Fragen, die für die eine der beiden Autorinnen auch ein Gang in die eigene Familiengeschichte war. Doch dabei blieb es nicht: Was wurde später aus den Wohnheimen? Wer wohnte dort beispielsweise nach der deutschen Wiedervereinigung und welche Konflikte gab es zwischen den verschiedenen Gruppen, die in den Wohnheimen von Opel nach und nach unterkamen? Viele Fragen entstanden erst beim Weiterforschen und ließen die Arbeit weiterwachsen. Am Ende wurde alles in einem Podcast zusammengefasst, getextet, eingesprochen und mit Interviewstücken, und Musik gemischt. Geschichte ganz anders: selbstbestimmt, selbst erforscht und selbst dargeboten – eben so, wie der Geschichtswettbewerb sein soll.

Sechs Monate haben die beiden viel Arbeit und Freizeit in das Projekt gesteckt, das nun mit einem von 15 Förderpreisen von Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und Kultusminister Ralph Alexander Lorz ausgezeichnet wurde. Zur Ehrung gab es außerdem noch 250,-- Euro Preisgeld, das die beiden aber nur am Rande interessierte. Viel wichtiger, so ihre Frage nach der Preisverleihung: „Was wird das nächste Thema“ In zwei Jahren wollen wir wieder dabei sein.“

Von Christian Klein

 

Geschichtswettbewerb

Erstellt: Thomas Weidenbusch (18.07.2023) Letzte Änderung: Thomas Weidenbusch (18.07.2023)