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GSI 2013

Exkursion zur GSI nach Darmstadt am 22.01.20

von Sina Feldmann, Torben Lauer und Frank Weber

Am 22. Januar unternahmen der 13er Physik Leistungskurs von Herr Dr. Weckenbrock und der 13er Physik Grundkurs von Frau Hartwich eine Exkursion zur Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt. Die GSI ist eine international angesehene Forschungseinrichtung, die sich hauptsächlich mit Kernphysik befasst.

Nachdem wir gegen 08:45 Uhr an der GSI ankamen, durften wir (nach einer kurzen Sicherheitsbelehrung) direkt mit den Schülerversuchen im Expertenlabor beginnen, die wir uns schon vor dem Besuch an der GSI im Unterricht aussuchen durften.

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Insgesamt gab es 9 verschiedene Versuche, die von uns in Kleingruppen zu je 3 Schülern durchgeführt wurden. Es handelte sich dabei um komplexe Versuche zum Thema Strahlung, die wegen ihrer aufwändigen (und teuren!) Versuchsaufbauten und den strengen Sicherheitsbestimmungen so nicht in der Schule durchgeführt werden können. Es ist jedoch zu sagen, dass die Strahlungsdosis bei diesen Versuchen sehr gering ist und dass sie selbst bei täglicher Durchführung dieser Versuche im Laufe eines Jahres noch unter dem zugelassenen Grenzwert bleiben würde. Laut unserem Betreuer sei der Mensch bei einem Transatlantikflug oder dem Röntgen beim Arzt einer deutlich höheren Strahlungsdosis ausgesetzt.

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Das hat uns natürlich erst einmal beruhigt, obwohl die zahlreichen Warnhinweise und Schutzmaßnahmen (wie z.B. Bleiblöcke um die radioaktiven Präparate herum) doch einen gewissen Respekt hinterließen.

Die Versuche selber waren allerdings sehr interessant, sie reichten von der Untersuchung von strahlungsinduzierten Schäden an der DNA bis hin zum sogenannten Rutherfordschen Streuversuch, der Anfang des 20. Jahrhunderts zur Entdeckung des Atomkerns führte.

Gegen Mittag waren alle Gruppen mit ihren Versuchen fertig, sodass es nach einem Gang in die Caféteria mit einer Expertenrunde weitergehen konnte. Dabei sollten wir der Reihe nach unseren Mitschülern kurz unseren Versuch erklären und die Ergebnisse präsentieren, sodass schließlich jeder einen Überblick über die Versuche der anderen hatte.IMG_1993_neu_klein.jpg

Nach den Schülerversuchen folgte eine Präsentation unseres Betreuers über die GSI. Das 1969 gegründete Institut beschäftigt heute über 1000 Mitarbeiter, wozu auch 600 Wissenschaftler und Ingenieure zählen. Die GSI betreibt eine Beschleunigeranlage für Ionen, die dabei Geschwindigkeiten bis zu 90% der Lichtgeschwindigkeit erreichen können. Forscherinnen und Forscher aus aller Welt nutzen diese Anlage für Experimente, um neue Erkenntnisse vor allem in der Kernphysik, aber auch in der Plasma- und Biophysik sowie der Grundlagenforschung zu gewinnen. Darüber hinaus entwickeln sie neuartige Anwendungen in Medizin und Technik. So wurden zum Beispiel sechs neue chemische Elemente des Periodensystems entdeckt oder eine neuartige Krebstherapie entwickelt, bei der die Tumore mit Ionen bestrahlt werden. Durch diese Therapie konnten seit 1997 über 400 Menschen von Gehirntumoren befreit werden (Heilungsrate 80 90%), bei denen eine Operation zu gefährlich oder gar nicht durchführbar war. Die Forschung der GSI hat es möglich gemacht, das Krebsforschungszentrum in Heidelberg um einen eigenen Teilchenbeschleuniger zur Erzeugung von Ionenstrahlen zu erweitern, wodurch jährlich Hunderte von krebskranken Menschen geheilt werden können. Weitere Zentren in aller Welt sind in Planung.

Nach dem spannenden und aufschlussreichen Vortrag haben wir noch einen Rundgang über das Gelände gemacht. Beeindruckende Bilder wurden uns geboten, als wir die Experimentierhallen, den Teilchendetektor, den Linearbeschleuniger, den Raum zur Krebsbehandlung oder auch den Hauptkontrollraum besichtigten. Auch hier fühlte man sich vor radioaktiver Strahlung sicher, da das gesamte Gelände mit hochmodernen Sicherheitsvorkehrungen durchzogen ist. In Zukunft wird die GSI noch mehr zu bieten haben, da der Bau eines weiteren, noch größeren Ringbeschleunigers und der damit verbundenen Experimentierhallen bereits in vollen Zügen angelaufen ist.IMG_1998_neu_klein.jpg

Insgesamt erlebten wir einen unvergesslichen Tag, der eine schöne Mischung aus physikalischer Arbeit und spannenden Einblicken in die Welt der modernen Forschung bot. Ein großes Dankeschön geht an unsere begleitenden Lehrer Frau Hartwich und Herr Dr. Weckenbrock und auch an den Förderverein, der uns durch seine finanzielle Unterstützung den Ausflug ermöglichte.

Erstellt: Matthias Weckenbrock (27.01.2013) Letzte Änderung: Matthias Weckenbrock (27.01.2013)