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Themenabend Alzheimer

Alzheimer

Gefangen im eigenen Körper

 

Es ist Donnerstag, der 14.02.2013, kurz vor 19.00 Uhr und jeder Stuhl in der Mensa ist besetzt. Wenn man durch die Reihen geht, sieht man ein bunt gemischtes Publikum fast jede Altersgruppe ist vertreten - und erwartet mit großer Spannung den Themenabend des Biologie-Leistungskurses des 13er Jahrgangs von Frau Schirduan. Das diesjährige Thema: Die Alzheimer-Krankheit!

Der Biologie-Leistungskurs und Herr Prof. Dr. Dr. Beyreuther, Chemiker und Molekularbiologe, der 1988 zusammen mit britischen Forschern den BSE-Erreger entdeckte, von 1987 bis 2007 Professor am Zentrum für Molekular-Biologie Heidelberg war, dort seit 2006 als Gründungsdirektor und Seniorprofessor das Netzwerk Altersforschung leitete und zudem mit zahlreichen Preisen (wie dem Bundesverdienstkreuz) geehrt wurde, führten die Zuschauer durch dieses aktuelle und vor allem für alle relevante Thema.

 

Nach einer kurzen Begrüßung wurde zunächst der Unterschied zwischen dem Begriff Demenz und Alzheimer geklärt. Die Nervenzellen der Zuschauer wurden mit der Frage, wie viele Menschen an Alzheimer erkrankt seien, angeregt. (Es sind 1,4 Millionen!) Daraufhin wurde der Drei-Phasen-Verlauf, der sich in die milde Phase, moderate Phase und schwere Alzheimer-Phase (in der eine 24-Stunden-Betreuung notwendig ist) gliedert, dargestellt. Mit der Plaques-Theorie (Amyloidogener Weg!) wurde die bekannteste Ursache für die Alzheimer-Krankheit, nämlich dass die Plaques-Ablagerungen die Nervenzellkontakte blockieren und somit keine Signalweiterleitung erfolgt, erklärt. Die darauf folgende TED-Umfrage, in der sich so mancher Zuhörer fast schon als Alzheimer-Experte zeigte, brachte Wissenswertes über das Alzheimer-Dorf De Hogeweyk in den Niederlanden, die Entdeckung von Dr. Alois Alzheimer, Erkennungstests sowie die Anzahl der Menschen, die Alzheimer erforschen, hervor.

Nach dieser Auflockerung folgte die Beschreibung der Vorgänge an den Synapsen. Des Weiteren wurden andere Theorien für die Alzheimer-Krankheit wie eine erhöhte Konzentration an Glutamat, die Störung der Mitochondrien oder die Hyperphosphorylierung des Tau-Proteins angesprochen. Nachdem die Risikofaktoren beleuchtet wurden, leitete ein Rollenspiel, welches zwei Angelfreunde zeigte, die sich über Fischölkapseln unterhalten und eine Studenten-WG, die durch Granatapfel und Sport versuchen Alzheimer vorzubeugen, den Aspekt der Prävention ein. Abschließend präsentierte der Biologie-Leistungskurs mögliche Therapiemaßnahmen, die neben Medikamenten auch in Form der Mariendistel und Hanf erreicht werden können.

Bild 1

ProfessorNach dem Vortrag des Biologie-Leistungskurses betrat Prof. Dr. Dr. Beyreuther die Bühne. Er, der an der Aufklärung der molekularen Beschaffenheit des Amyloid-Proteins maßgeblich beteiligt war, begann seinen Vortrag mit einem Zitat des deutschen Philosophen Hans-Georg Gadamer  (Es gibt Fragen, auf die die Menschen Antworten haben wollen, aber keine finden. Es ist ein Aberglauben zu meinen, dass diese Fragen mit dem Fortschritt der Wissenschaften verschwinden können.). Er erklärte, dass er den Traum Altern ohne Alzheimer verfolge und, dass Alzheimer eine Krankheit ist (und kein Altersvergessen!), man folglich also auch etwas dagegen tun kann. So ist z. B. ausreichend Bewegung (30 min/Tag) essentiell, da durch den Muskelaufbau mehr  Wachstumsfaktoren im Gehirn aktiv sind. Auch machte er, der von der Plaques-Theorie überzeugt ist und sich selbst als Baptist von Abeta bezeichnet und damit von den Tauisten abgrenzt, klar, dass jeder Plaques aufweist und nur alt genug sein muss, um Alzheimer zu haben. Des Weiteren gewährte er exklusive Einblicke in Forschungszahlen, so steigt die Lebenserwartung bis 2050 um zehn Jahre und entspricht somit einer 3,6-fachen Zunahme an Alzheimer-Patienten. Er sagte aber auch, dass die heutige IT-Gesellschaft besser vor Alzheimer geschützt sei, da die Arbeit am Computer mehrere Gehirnregionen gleichzeitig anrege. Zudem präsentierte er Forschungsergebnisse, die davon ausgehen, dass in der Nahrung Substanzen enthalten sind, die Alzheimer auslösen und, dass man sich mittels dem Geruch einen Partner aussucht, der ein ähnliches Abwehrsystem hat und so das Risiko an Alzheimer zu erkranken steigt, wenn der Partner diese Krankheit hat.

 

Schließlich stellte Prof. Dr. Dr. Beyreuther uns aktuelle Präventionsmaßnahmen vor. So kann durch eine passive Impfung eine 500fache Menge an Amyloid Peptiden ausgeschwemmt und so  Alzheimer vorgebeugt bzw. hinausgezögert werden. Auch machte er uns mit Untersuchungsmethoden (z. B. der Hirnwasserpunktion) vertraut. Er stellt die sieben schlimmsten Risikofaktoren vor, wobei Depressionen/Stress äußerst gefährlich ist, da hierbei weniger Abwehrstoffe gegen Amyloid-Ablagerungen gebildet werden. Gegensteuern kann man mit Musiktherapien (stärkt die Hirnleistung), genügend Schlaf (sieben Stunden sind optimal), Fischöl und einer Cholesterinsenkung. Ebenso sollte eine Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr erfolgen. Aufgelockert wurde dieses doch sehr ernste Thema durch Herrn Beyreuthers kleine humorvolle Anmerkungen.

Nach dem Vortrag bestand noch die Möglichkeit, mit ihm persönlich ins Gespräch zu kommen und Fragen zu klären.

 Dass auch dieser Themenabend wieder so gut besucht war, zeigt, dass das Thema Alzheimer momentan eine große Rolle im Leben vieler Menschen spielt und sowohl die Aufklärung als auch Forschung noch lange nicht ihr Ende gefunden hat.

 Abschließend möchten wir, der Biologie-Leistungskurs und Frau Schirduan, uns ganz herzlich bei Prof. Dr. Dr. Beyreuther für seine informativen Forschungseinblicke bedanken.

 Abschließend noch ein paar bildhafte Eindrücke von diesem spannenden Abend.

Professor

 

 

 

Prof. Dr.Dr. Beyreuther in Action, der eigens aus Heidelberg für diesen Abend nach Idstein angereist ist.     

 

          Vitamine: Nicht vergessen !

 Bühne

 

  Rollenspiel: Granatapfelkerne gegen oxidativen Stress


Rollenspiel

 

Modell

 

Erklärung der Plaques-Theorie

am selbst gebastelten Duplo-Modell.

 

 

Umfrage                               

                                

  TED-Umfrage
                                                                                                                     ans Publikum.

          

 

 

 

 

Fischöl

 

 

 

Vorhang auf für ein weiteres Rollenspiel:

Die Wirkung von Fischöl auf das Gehirn.

 

 

Bewegung

 

 

 

 

 

 

Geistig fit durch

regelmäßige

Bewegung !

 

 

 

Danksagung

 

 

 

Danksagung von Frau Ofenloch und Frau Schirduan an einen sehr sympathischen und
"coolen" Professor ;)

 

 

 

 

 

 

 

Gruppenbild

Der BIO-LK und Herr Prof. Beyreuther: "The perfect match on Valentine´s Day "  ; ) 

 

Ein Bericht von Jasmin Braunsdorf und Jana Schröfel.

Erstellt: Petra Schirduan (24.02.2013) Letzte Änderung: Petra Schirduan (25.02.2013)