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Themenabend 2018

Bericht vom Themenabend der Biologie

Es ist Mittwoch, der 21. Februar 2018, und um kurz vor 19:00 können sich alle Befürchtungen, die Mensa würde sich an diesem Abend nicht füllen, widerlegen lassen. Schon einige Minuten zuvor mussten schnellstens mehr Stühle im Zuschauerraum positioniert werden und trotzdem reichte das Platzreservoir letztendlich nicht ganz aus. Denn trotz der am nächsten Tag bevorstehenden Leistungskursklausuren der Oberstufenschüler war das Publikum bunt gemischt vertreten. Wo man auch hinsah, blickte man in interessierte und erwartungsfreudige Gesichter, die voller Spannung den diesjährigen Themenabend des Leistungskurses Biologie Q2 von Frau Schirduan erwarteten. Das Thema an diesem Abend: „Der plötzliche Herztod -  Selten tragen so wenige Minuten so viel Bedeutung“.

Zusammen mit Prof. Dr. med. Joachim Ehrlich, Internist, Kardiologe und Notfallmediziner, sowie Chefarzt der Kardiologie des St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Daniel Bätzold, Lehrrettungsassistent, sowie weiteren Mitgliedern des Vereins „Hand aufs Herz“ und den zwei besonderen Gästen Dieter Kürten, auch bekannt als „Mr. Sportstudio“, und Martin Roweck-Emmel, beide Überlebende eines Herzstillstandes, führte der Biologie Leistungskurs das Publikum durch diese immer aktueller werdende Thematik.

Begonnen und auch weiter geleitet wurde der Abend von unseren beiden charmanten Moderatoren Sebastian Bravo-Jürgensen und Moritz Loggen, die nach einer kurzen Begrüßung im Namen des Bio-LKs die beiden ersten Referenten Richard Kochendörfer und Damian Schulze auf die Bühne baten. Diese stellten anregend viele interessante und zum Teil auch unglaubliche Fakten über das menschliche Herz vor. Spätestens als sie bemerkten, dass eine 80-jährige Person mit ihrem gesamten im Leben zusammengekommenen Blutauswurf 3,5 mal den Frankfurter Messeturm füllen könnte, war ein hör-bares „Ohhhhh“ und „Ahhhh“ aus dem Publikum zu vernehmen. Als anschließend Loukianos Theodoros Müller über den Aufbau und Kreislauf des Herzens informierte, qualmten schon einige Köpfe, da es nun etwas tiefer in die Materie ging. Doch Loukianos beschrieb aufschlussreich und gut informiert die verschiedenen Bestandteile des Herzens, ihre Funktion und den weiten Weg des Blutes nicht nur durch das Herz, sondern auch durch den gesamten Körper. Angeknüpft an diese Auskunft wurde von Philippos Alexandros Müller ein Einblick in die lebenslang fortdauernde Pumpfunktion unseres autarken und unermüdlichen Organs gegeben, bevor er anschaulich darüber aufklärte, was eigentlich unser Puls ist. Bevor das Publikum an der Reihe war, folgte Marc Ufer, der mit seinem Vortrag über den Blutdruck und speziell den Bluthochdruck selbstbewusst und smart Aufschluss über den Blutdruck, dessen Normwerte und Abweichungen lieferte und somit viele selbst an Bluthochdruck Leidende genauestens über Ursache und Folgen informierte.

Um nun das Publikum etwas aufzulockern und ihnen die Chance zu geben, das neu erlangte Wissen auf die Probe zu stellen, folgte unser Publikums-Quiz „Wahr oder Unwahr?“. Moderiert wurde dieses von unseren beiden sympathischen Quiz-Mastern Max Eiser und Henrik Ernst. Um die Zuschauer wirklich aktiv daran teilhaben zu lassen und aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, haben wir dieses Jahr TED – Abstimmgeräte von der TU Darmstadt zur Verfügung gestellt bekommen, die vor Beginn der Veran-staltung an viele Zuschauer verteilt wurden. Die Aufgabe war es nun, mit Hilfe der TED zu entscheiden, ob die cleveren und nicht ganz einfachen Thesen, die Max und Henrik aufgestellt haben, wahr oder unwahr sind. Den Abschluss von den Schülervorträgen unseres Leistungskurses machten Alena Hammerschmitt und Shania Höfer, die den plötzlichen Herztod mit dem Brugada-Syndrom, einer seltenen Herzerkrankung, in Verbindung setzten. Die beiden souveränen Referentinnen stellten die recht komplexe Thematik mit genetischen Hintergründen, Ursachen, Diagnosemöglichkeiten und Symptomen gut verständlich dar und lieferten so einen gelungenen Abschluss der Schülervorträge.

Nun betrat Prof. Dr. med. Joachim Ehrlich die Bühne und führte den ganzen Saal fesselnd in die Thematik des Herzens im Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen und dem plötzlichen Herztod ein. Veranschaulichend erklärte er anhand einiger Grafiken und Aufnahmen, wie z.B. EKG-Befunden, Röntgenaufnahmen, Ultraschallbildern und verschiedenen Statistiken, was eigentlich im Körper vor sich geht, wenn man von Herzrhythmusstörungen spricht. Einprägsam gelang es ihm, dem Publikum die ernste Gefahr, die der plötzliche Herztod darstellt und die Bedeutsamkeit, die schnelles Handeln dabei hat, vor Augen zu führen. Gleichzeitig schaffte er es aber auch, die meisten der Anwesenden zu beruhigen und ihnen die Angst vor Herzrhythmusstörungen zu nehmen, da viele der auftretenden Herzrhythmusstörungen ungefährlich sind. Auch Behandlungsmethoden mittels eines eingepflanzten Defibrillators zeigte er auf und erklärte dabei die Arbeit der Kardiologen sehr verständlich. Seinen sehr informativen und durch humorvolle Einschübe aufgelockerten Vortrag schloss Prof. Dr. Ehrlich mit einem Zitat von Yogi Berra (It`s tough to make predictions, especially about the future), welches das Publikum nach dieser doch sehr ernsten Thematik nochmals zum Schmunzeln brachte.

Im Anschluss meldeten sich Maximilian Deitz und Justus Schauß von unserer Interview-Couch, die unsere besonderen Gäste „Mr. Sportstudio“ Dieter Kürten und Martin Roweck-Emmel begrüßten. Somit konnten wir dieses Jahr den Zuschauern nicht nur wissenschaftliche Eindrücke über das Herz und den plötzlichen Herztod verschaffen, sondern hatten zusätzlich noch direkt Betroffene und Überlebende eines plötzlichen Herzstillstandes zu Gast. Charismatisch stellten unsere Interviewer gekonnt Fragen zu den Erfahrungen unserer Gäste, die sehr offen und ehrlich über das Erlebte berichteten. Besonders im Gedächtnis bleiben wird der Humor von Dieter Kürten im Zusammenhang mit einem so ernsten Thema und die Offenheit und Emotionalität, die Martin Roweck-Emmel an den Tag legte, als er von seinen Nahtoderfahrungen erzählte.

Abschließend betrat der Lehrrettungsassistent Daniel Bätzold die Bühne und schaffte es mit seinen erstaunlichen Erfahrungen und Berichten, den Anwesenden die Angst davor zu nehmen, selbst Hand anzulegen, wie es der Name des Vereins „Hand aufs Herz“ schon sagt, und so Leben zu retten. Denn egal was man tut, alles ist besser, als nichts zu tun.  Anhand eines Defibrillators und eines Dummys zeigte er anschaulich und für alle gut verständlich, wie man eine Herzdruckmassage effektiv durchführt und einen Defibrillator im Ernstfall richtig bedient. Die Möglichkeit, selbst eine Herzdruckmassage zu üben und den Referenten und Gästen am Ende Fragen zu stellen, wurde von Vielen genutzt und zeigte das große Interesse, welches dieses Thema mit sich brachte oder auch an diesem Abend geweckt werden konnte.

 Auch die Lammherzen, die ausgestellt wurden, lockten viele Besucher an und gaben die Möglichkeit, die gelernte Theorie real anhand echter Herzen zu betrachten. Das Team des Vereins „Hand aufs Herz“ bot mit einem Informationsstand den Anwesenden die Möglichkeit, sich noch einige zusätzliche Informationen zu verschaffen, an den Verein zu spenden oder aktiv Mitglied zu werden und sich zu engagieren.

Insgesamt war der diesjährige Themenabend also ein voll und ganz gelungenes Event. Von informativen, wissenschaftlichen Vorträgen, über erstaunliche Fakten, lustige und auflockernde Eigenaktivitäten des Publikums, professionelle fachliche Einblicke von Experten, witzigen und auch emotionalen Erzählungen hin zur Möglichkeit der Auffrischung von Wiederbelebungsmaßnahmen, konnten die Anwesenden vieles erleben und lernen.

Die technischen Effekte, die Möglichkeit der Live-Abstimmung und die Tatsache, dass die Präsentationen vom Blatt auf die Leinwand gebracht werden konnte, verdanken wir unseren herausragenden Technikern Johannes Tschinke, Timo Döll und Marc Ufer, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre.

Besonderer Dank und Anerkennung geht an unsere Kursleiterin Petra Schirduan, die es geschafft hat, neben Lehrplan und Unterricht mit Ihren SchülerInnen binnen kurzer Zeit einen, sowohl für Zuschauer als auch aktiv Beteiligte, so unterhaltsamen und informativen Abend auf die Beine zu stellen.   

Ein großes Lob und Dankeschön für das unglaubliche Engagement von allen Beteiligten geht an Prof. Dr. med. Joachim Ehrlich, Dieter Kürten, Martin Roweck-Emmel, Daniel Bätzold, das gesamte Team des Vereins „Hand aufs Herz“, sowie unseren Bio-LK unter der Leitung von Petra Schirduan mit Stella Isabell Achenbach, Damian Schulze, Sebastian Bravo-Jürgensen, Maximilian Deitz, Timo Döll, Max Eiser, Henrik Eike Ernst, Pia Fahrner, Alena Hammerschmitt, Shania Höfer, Richard Kochendörfer, Maja Fee Leitsch, Moritz Loggen, Loukianos Theodoros Müller, Philippos Alexandros Müller, Justus Schauß, Johannes Tschinke und Marc Ufer.

Shania Höfer, für den Bio-LK

Bild 1: Maximilian Deitz und Justus Schauß im Interview mit den Herzstillstand Überlebenden Herrn Kürten und Herrn Roweck-Emmel:

 
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Bild 2: Herr Kürten berichtet von seiner Rettung:

 

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Bild 3: Herr Prof. Ehrlich erklärt den Unterschied zwischen harmlosen und gefährlichen Herzrhythmusstörungen:

 

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Bild 4: Lehrrettungsassistent Daniel Bätzold zeigt die Herz-Druck-Massage:Bild 4
 
 
Bild 5: Frau Schirduan überreicht Geschenke an Herrn Prof. Dr. Ehrlich:                    Bild 5
 
Bild 6: Es ist vollbracht - ein sehr zufriedener Bio LK
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Bild 7: Ein Röschen und Schokoherzen für alle Referenten
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Erstellt: Katharina Paulusch (14.03.2018) Letzte Änderung: Katharina Paulusch (19.03.2018)